“Was sind heute nämlich die Gesetze und die Verfassung anderes als ein unentrinnbares Labyrinth von Behörden, die sich absichtlich vermehren?“ Pavlos Kalligas: Thanos Vlekas Ein griechischer Roman aus dem Jahr 1855/56, der mit kritischem Scharfsinn und dichterischer Wucht zentrale Probleme des 1830 nach der Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich gegründeten griechischen Staates aufzeigt. Dazu gehören die ungerechte Landverteilung und die Benachteiligung der unteren Schichten genauso wie die Rechtsunsicherheit, der aufgeblähte Staatsapparat, die einseitigen Steuerbelastungen sowie die alltägliche Korruption und Günstlingswirtschaft. Viele dieser Probleme haben bis heute Bestand und sind mitverantwortlich für die derzeitige Krise Griechenlands – „Thanos Vlekas“ ist daher von überraschender Aktualität! Pavlos Kalligas’ über anderthalb Jahrhunderte alter Roman „Thanos Vlekas“ gilt als der erste sozialkritische Roman der neugriechischen Literatur. Mittels der tragischen Geschichte des rechtschaffenen Bauern Thanos Vlekas porträtiert der Autor die Probleme des jungen griechischen Staates nach der Befreiung von der osmanischen Herrschaft – Probleme, die zum großen Teil bis heute bestehen.