Sprache ist etwas ungeheuer Lebendiges. Sie schafft neue Wörter und Begriffe und folgt damit den Entwicklungen in Gesellschaft und Politik, Wissenschaft und Technik. Sie verändert die Bedeutung von bestehenden Begriffen und wirft veraltete Ausdrücke auf den Müll der Sprachgeschichte. Geläufige Wörter sind stabil. Sie bilden den Grundwortschatz, auf den wir alle zugreifen, und verändern sich nur wenig. Seltener gebrauchte Wörter sind »anfälliger«, sie verschwinden eher von der sprachlichen Landkarte. Es sind aber gerade diese Wörter, die der Sprache ihren Nuancenreichtum, ihre Farbigkeit, ihre Originalität verleihen. Mit den Wörtern, die der Sprachgebrauch ad acta legt, verschwinden auch die Dinge, die sie bezeichnen, die Werte, die sie umschreiben, Denkweisen, die sich in ihnen niedergeschlagen haben. Und damit verschwindet nicht zuletzt auch ein Teil unserer ganz persönlichen Lebensgeschichte. Dörthe Binkert nimmt den Umgang mit der deutschen Sprache ins Visier und spürt den Trends des Sprachwandels nach. Sie kommentiert Begriff e, Redensarten und Wendungen der deutschen Sprache, die immer weniger Verwendung fi nden und vom Aussterben bedroht oder bereits mehr oder weniger aus dem aktiven Wortschatz verschwunden sind. Eine unterhaltsame und anrührende, aber auch eine zum Nachdenken anstiftende Lektüre.